Yukon Quest Schlittenhunderennen Tierarzt Programm

Jedes Jahr wenn die Musher, Hunde und Veranstalter sich zur Route begeben folgt ihnen eine Gruppe von Tierärzten zu jedem Kontrollpunkt. Die Tierärzte stammen aus den USA, Kanada oder Europa und helfen den Mushern beim Vorwärtskommen mit ihren Hunden. Die Probleme, die bei solchen athletischen Hunden auftauchen, unterscheiden sich von denen normaler Haustiere, daher sind ein spezielles Training sowie Erfahrung nötig um Tierarzt bei einem 1000 Meilen Rennen zu sein. Alle Tierärzte beim Yukon Quest sind Mitglieder der Internationalen Schlittenhunde Veterinär Vereinigung und bringen gemeinsam jahrelange Schlittenhunderennen-Erfahrung zusammen. Die Partnerschaft zwischen Renn-Tierärzten und Mushern sorgt für die bestmögliche Betreuung für diese erstaunlichen Hundeathleten.
Intensive und engmaschige Untersuchungen
Während der zwei Wochen vor dem Start des Yukon Quest erhält jeder Hund, der am Rennen teilnimmt, eine gründliche physische Untersuchung durch den eigenen Tierarzt oder von einem der Renn-Tierärzte. Impfzertifikate werden geprüft und die Hunde für fit erklärt, in einem bis zu 1000 Meilen Rennen bestehen zu können. Sie werden an jedem Kontrollpunkt und jeder Hundewechselstelle einen Tierarzt finden, bereit, den Mushern und ihrem Team zu helfen. Es ist nicht unüblich für einen Schlittenhund an jedem Halt der Route eine Kontrolluntersuchung zu erhalten – das sind über 10 Visiten bei einem Tierarzt. Die meisten Haushunde erhalten die gleiche Aufmerksamkeit ein-oder zweimal im Jahr.
Beste Pflege der Hunde wird ausgezeichnet
Die Beziehung zwischen einem Renn-Tierarzt und einem Musher ist eine Beziehung von gegenseitigem Respekt und Zusammenarbeit. Die Tierärzte sind da um den Mushern dabei zu helfen mit so vielen gesunden Hunden wie möglich ihr Ziel zu erreichen, sowie durch hervorragende Pflege ihr volles athletisches Potential zu erreichen. Tatsächlich vergibt das Tierärzteteam am Ende des Rennens einen Preis an den Musher, welcher seinen Hunden überragende tierärztliche Pflege zukommen ließ und trotzdem während des Rennens bestehen konnte. Viele halten den Tierarztpreis für ebenso prestigeträchtig. wie das Beenden des Rennens auf einem der vorderen Plätze.
Herausfordernde Hundepflege während des Rennens
Die medizinische Herausforderung, vor der ein Tierarzt während des Schlittenhunderennens steht, ist sehr unterschiedlich zu denen in der Praxis zu Hause. Hunde, die an dem Yukon Quest teilnehmen, sind in körperlicher Spitzenverfassung, die dadurch entstehenden Herausforderungen ergeben sich somit mehr aus der Tatsache, dass die Hunde Athleten sind, als aus irgendeinem anderen Grund. Man sieht Hunde mit Stiefelchen (Booties) an ihren Pfoten laufen, um Rissen, die bei besonderen Arten von Schnee zwischen ihren Zehen entstehen können, vorzubeugen. Auch sieht man Hunde, die beim Ausruhen Neoprenhüllen um ihre Gelenke tragen, um Schwellungen vorzubeugen oder diese zu behandeln. Man sieht Musher, die bei ihren schlafenden Hunden Salbe verwenden und müde Muskeln massieren, um ihre Hunde geschmeidig und beschwerdefrei zu halten. Die Kenntnisse und Erfahrungen der Renntierärzte kombiniert mit den fürsorglichen Beobachtungen und der Sorgfalt der Musher sorgt für die bestmögliche Pflege für diese bemerkenswerten Hundeathleten.

Hingabe für die vierbeinigen Athleten
Die Tierärzte, die man beim Yukon Quest treffen kann, stammen von unterschiedlichen Arten von Praxen und vielfältigen Heimstätten. Egal ob sie aus einer Stadt in Deutschland oder aus dem ländlichen Arizona kommen, der gemeinsame Antrieb ist, dass Interesse an der Schlittenhundemedizin, eine Begeisterung für die Verkörperung von Teamgeist der Musher und ihrer Teams, sowie eine Liebe für den wahren Norden.
Hundepflege vor dem Rennen:
- Niemand, der wegen Tiermissbrauch oder -Vernachlässigung verurteilt wurde, darf am Yukon Quest teilnehmen
- Es dürfen nur Tiere zum Rennen zugelassen werden, die für das Reisen im arktischen Umfeld gewappnet sind
- Bevor ein Musher als Teilnehmer akzeptiert werden kann, muss er die Fähigkeit beweisen, zwei Langestreckenschlittenhunderennen, ein 300 Meilenrennen und ein 200 Meilenrennen zu bestehen (galt nur für das 1000 Meilen Rennen)
- Alle Hunde werden von einem, der vom Yukon Quest (International) ernannten, Tierärzte vor dem Rennen einer Gesamtuntersuchung unterzogen, und jeder Hund mit dem Befund, dass er dem Rennen nicht gewappnet ist, darf nicht am Rennen teilnehmen
- Alle Hunde, die für den Yukon Quest angemeldet werden, müssen Tollwut-, Parvovirus- und Staupeimpfungen mindestens 30 Tage und höchstens 11 Monate vor dem Rennen erhalten haben
- Der vom Musher gewählte Schlitten muss in der Lage sein, einen verletzten oder erschöpften Hund während des Rennens zu befördern
Hundepflege am Rennstart
- Musher sind verpflichtet, für jeden Hund in ihrem Team genügend Booties beim Verlassen der Startlinie mitzuführen
- Die Nacken- und Brustpaneele aller Geschirre müssen gepolstert sein
- Die Mindest- und Maximalanzahl der startenden Hunde muss eingehalten werden – dies variiert
Hundepflege während des Rennens
- Alle Hunde, die einen Kontrollpunkt verlassen, müssen fit genug sein, weiter am Rennen teilzunehmen; alle Hunde müssen in Geschirren und an der Gangline eingespannt (also „im Team“) den Checkpoint verlassen
- Alle Hunde werden bei vorgeschriebenen Pausen von den Renntierärzten untersucht
- Tierärzte sind während des gesamten Rennens präsent, um die Tiere zu beobachten, den Mushern ärztlichen Rat zur Pflege der Hunde zu geben und um die notwendige Versorgung von aufgegebenen Hunden sicherzustellen
- Jeder „gedroppte“ Hund muss mit ausreichend Futter für mindestens zwei Tage versorgt werden
- Sollte ein Musher dabei erwischt werden, dass er einen Hund misshandelt, wird er disqualifiziert und kann getadelt werden, was es dem Musher verhindern würde, nochmals zum Yukon Quest anzutreten
- Hunde dürfen nicht hinter dem Schlitten angebunden sein
- Die Zwangsernährung oder Ernährung über eine Magensonde ist verboten
- Schmerzmittel, entzündungshemmende und andere Medikamente, die dem Hund ermöglichen, Leistungen über seine natürlichen Fähigkeiten hinaus zu vollbringen, sind verboten (Zufallsurinproben werden während des Rennens entnommen, um etwaige Verstöße zu überwachen)
- Musher müssen ihre tierärztlichen Akten jederzeit während des Rennens mit sich führen, sonst droht eine Strafe
Hundepflege im Ziel
- Hundeteams müssen an der Ziellinie oder im Holdingbereich bleiben, bis alle Blut- bzw. Urinproben entommen sind oder das Team vom Race Marshal , einem Rennrichter oder einem Renntierazt freigegeben wird
- Eine Obduktion wird von einem lizenzierten Veterinärpathologen oder Tierarzt an jedem Hund vorgenommen, der während des Rennens verstirbt
- Sollte ein Schlittenführer die Offiziellen Regeln des Yukon Quests nicht einhalten, wird der Musher disqualifiziert, mit einer Geldstrafe oder einer Zeitstrafe belegt