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R E P O R T A G E N
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Verschiedene Reportagen über das Yukon Quest und das Yukon Quest 300.

:: Reportage 2006 ::

Berichte ueber Sab Schnuelle:
Von Sab Schnuelle und Andreas Moser
© Copyright Schnuelle/Moser

Copper Basin 300

Von John und Zoya in Paxson waren es nur 100 km zum Rennstart, etwas angenehmer als die 900 km Fahrt von Whitehorse. Der Fooddrop war am Freitag Morgen, aber uns haben noch einige Zutaten gefehlt, sowohl das vergessene Zeugs aus Anchorage, was pünktlich mit Glenns Tansport eintraf, also auch Booties und Fußpuder die uns Chicken Gerry (Gerry Willomitzer) mitgebracht hat. Auf dem Parkplatz bei minus 30 Grad alles in die Säcke gestopft. Nach 7 Wochen "on the raod" gingen doch einige Vorräte aus. Das Copper Basin hat eine gute Gruppe von Freiwilligen, die jedes Jahr das Rennen organisieren und ich freue mich immer wieder alle zu treffen. Nach dem Signin sind wir in das Fireweed B&B von Dorothy und Bill Bowler eingezogen, das hat schon Tradition, Türe offen mit einem Welcome Zettel. Den Rest vom Nachmittag habe wir mit Schlitten Packen und Mittagsschlaf verbracht bevor es dann zum Banquet ging. Dort hat Andy die Nummer 24 gezogen und ich die 13, im Mittelfeld, statt gewöhnlich am Ende.

Samstag Morgen geht es immer früh los, alle Fahrzeuge müssen um 7 Uhr auf Startposition sein. Wie immer genieße ich die Rennatmosphäre, obwohl man sich mit vielen Mushern nur einmal im Jahr sieht, ist das fast wie Familie. "Was hast Du letztes Jahr gemacht". Wir haben zwischen Rusty Hagen und Karen Ramstead geparkt, die wieder mal keine Booties für Ihre Sibirians brauchte, dann kann schon neidisch machen, wenn man 48 Hundeschuhe mit kalten Fingern an die Hunde macht. Es hat nicht lange gedauert und dann hieß es auch schon 3-2-1 goo und los ging es. Der Trail hatte nicht viel Schnee, war aber gut präpariert. Ich habe einige Teams überholt, bis ich dann von hinten von Hugh Neff und Hans Gatt überrollt wurde. Sehr frustrierend, wenn man überholt wird und der andere sogar noch auf der Bremsmatte steht. Der Trail ging entlang des Highways, kurz vor Chistochina wie immer schlecht und weich, da habe ich einige Teams wieder eingeholt. Nach ziemlich genau 5 Stunden waren wir im Checkpunkt in Chisto.

Es war kalt, ca 30 Grad minus. Mein Parkplatz war wie üblich auf einem großen Feld, ich erwische fast jedes Jahr die gleiche Stelle. Alle Hunde haben gut gefressen. Paws hat auf dem Lauf nicht sonderlich viel gezogen, das lag vor allem wohl daran, daß in bisher fast immer nur Andy gefahren hat, es ist schon erstaunlich was das ausmacht. Gegen 20 Uhr abends haben wir Chisto wieder verlassen, das längste Teilstück steht bevor, 70 Meilen. Diese Meilen sollten ein traumhafter Lauf unter Vollmond werden. Hugh hatte mich wieder überholt als wir nach vier Stunden am Excelsior Creek ankamen. Dieser dumme Bach friert nie zu, aber die Hunde sind recht trocken rüber gekommen, so daß ich nicht einmal die Booties wechseln mußte. Ein kurzer Snack und es ging weiter, alle haben wieder gut gefressen. Paws hatte es mit dem Thema ziehen noch immer nicht so, alle anderen Hunde liefen gut. Wegen der Kälte hatte ich Decken auf fast allen Hunden. Vor dem Gakona River geht der Trail immer über einen Berg, letztes Jahr war das eine furchtbare Plackerei, da kein Trail da war, dieses Jahr auf hart gepackter Piste ein Genuß, mit Vollmond Blick auf die Alaska Range. Die Trailbreaker hatten einen Weg um das offene Wasser gefunden, so gab es wieder keine nassen Füße. Die Hunde kamen nun in bekanntes Gelände, Luftline waren wir nicht weit von John und Zoya entfernt. Das ist nicht immer ein Vorteil, denn die Hunde kennen die Abkürzungen..., aber ich bin eigentlich ohne große "Diskussionen" an allen Trailabzeigungen vorbeigekommen. Nach 8 Stunden waren wir in Paxson angekommen.

Sehr zu meinem Enttäuschung hatten Gas und Diesel eine leichte Schulterzerrung und Neuro etwas Frostbite. Da das aber noch alles im Anfangsstadium war, hatte ich Hoffnung die Zerrung mit viel Massage und Wärempackungen weg zubekommen. Solche Zerrungen bekommen die Hunde leicht, auf harten und schnellen Trails. Zum ersten Mal hatte ich mir in Paxson ein Zimmer genommen und doch so auch tatsächlich einmal volle vier Stunden Schlaf bekommen. Maren war mit dem Skidoo nach Paxson gekommen um uns im Checkpunkt zu helfen. Nach dem Aufstehen sah die Welt dann schon wieder ganz anders aus. Andy war auch da und seine 12 Hunde sahen sehr gut aus. Ich habe Paws gedroppt, ein Hund der nicht zieht bringt nix. Am Morgen war es noch sternenklar als ich ankam, nun hatte es leicht zu schneien begonnen und es war deutlich wärmer geworden. Die nächsten Meilen sollten interssant werden, denn wir mußten, an unserer Hütte bei John und Zoya vorbeifahren. Gas und Diesel sahen gut aus, die Massagen hatten geholfen.

Auch in Meiers sollte die Durchfahrt durch den Checkpoint nicht einfach werden, denn genau dort, wo die Freiwilligen standen, hatte ich sonst im Training immer angehalte um einen Burger in der Meiers Lodge (oder auch zwei) zu essen. Gutes Training für die Hunde nun dort durchzufahren, aber für die Geschwindigkeit nicht gerade hilfreich. Es sollte ein scheinbar langsamer Lauf nach Sourdough werden, der so langsam aber auch wieder nicht sein konnte, denn es hat mich kein Team überholt. In Sourdough haben wir dieses Jahr auf einem anderen Platz als sonst gerastet, und der größte Unterschied bestand darin, daß es nicht wie sonst eine Hütte zum Aufwärmen gab. Ich bin hier für sieben Stunden geblieben und habe wieder für volle vier geschlafen. Im Schlafsack ist es angenehm warm, ich wärme vor dem hineinkriechen auch immer einige Saftflaschen auf die ich ans Fußende schmeiße. Das Austehen in die Kälte hingegen ist ekelig, ich muß wohl viel dabei geflucht haben, denn Andy und Pierre sind mir schwer aus dem Weg gegangen. Vor der Abfahrt habe ich alle Hunde an einer Tugleine kurz "ausgeführt" um zu sehen wer steif ist und wer nicht und mich dabei entschieden Neuro zu droppen und mit 10 Hunden weiter zu fahren.

Um 2 Uhr Morgens zu starten ist nicht gerade meine liebste Tageszeit, aber nach acht Stunden Schlaf war ich auf der Strecke nach Wolverine lange nicht so müde wie sonst. Es war wieder recht kalt, die Hunde liefen super und da ich mir in Sourdough meinen geliebten Sitz wieder angebaut hatte, habe ich die Nacht genossen. Die Bäume waren dick verfrostet. Vor dem Fish Lake habe ich ein Team überholt. Beim hellen Mondlicht konnte man wieder ohne Stirnlampe fahren. Am Crosswind Lake wartet Kirk immer mit Suppe, ich kam dort nach vier Stunden um 6 Uhr morgens an, und habe sofort als ich auf den See kam, meine Lampe angemacht, damit er mich auch bloss kommen sieht. Die Suppe bei Crosswind hat schon Kultstatus im Coppper Basin. Leider habe ich dort auch etwas angehalten, meine Hunde gesnackt, und wurde dabei von Michelle Philipps überholt. Von Crosswind nach Wolverine lief die Bande nicht so recht, aber ich habe auch nicht sonderlich mitgeholfen und sitzend die Fahrt in den Sonnenaufgang genossen.

In Wolverine mußte ich 10 Minuten Pause machen, um auf meine vollen 12 Stunden Pflichtpause zu kommen, prima 10 Minuten reichen genau zum Hunde snacken und kurz in die Lodge gehen um Chips und Cola zu kaufen; 'breakfast for champions'. Mit allen 10 Hunden ging es wieder aus Wolverine nach Tolsona, aber Sitzen sollte hier kaum möglich sein, denn es lag wieder wenig Schnee und der Trail war extrem hubbelig. In Tolsona, nach 3,5 Stunden Fahrt ein kurzer Sign-in und Sign-out, ich war auf 8. Position. Die letzten Meilen nach Glennallen liefen entlang des Highways, Chicken Gerry hatte kurz angehalten und mir erzählt, daß er 2ter wurde, super! Wir haben uns zu einem Bier in der Brown Bear Lodge verabredet. Im Sitzen wurde mir doch wieder recht kalt, so habe ich die letzten Meilen wieder etwas mitgeholfen und bin um 14.59 über die Zielline. Nicht nur daß ich zum ersten Mal viel Schlaf im Copper Basin hatte, sondern ich hatte nach fuenf Jahren auch zum ersten Mal einen funktionierenden Hundetruck im Ziel, bisher war der entweder nie da, oder kein Schlüssel da, oder nie angesprungen. Nach dem Füttern habe ich zur Belohnung alle Hunde, ja alle 10, mit in die Fahrerkabine genommen, was ich zur Sozialisierung für sehr wichtig halte. Viel Platz blieb da nicht. Nach einem Bier bin ich dann auch für drei Stunden bei den Hunden eingeschlafen.

Andy ist ein super Rennen gefahren und kam um 20.16 über die Ziel Line, fast vier Stunden schneller als wir geplant hatten und das mit 10 Hunden auf dem 15 Platz. Den Dienstag haben wir mehr oder weniger mit Schlafen bis zum Banquet verbracht, dort gab es halbe Hähnchen für jeden, auch Nachschlag was mir ja immer recht ist. Zurück bei John und Zoya hatte Maren fast alles fertig gepackt und wir haben eine letzte Nacht in der kleinen Hütte verbracht. Der Abschied am nächsten Morgen viel uns schwer. Katze, Hunde und alles eingepackt ging es zurück nach Whitehorse, leider ohne meinen großen Anhänger, da das Getriebe am weißen Ford zuviele Probleme machte. Den Hänger zu ziehen hätte das nie überlebt. Nach langer Fahrt kamen wir um Mitternacht in Whitehorse wohlbehalten nach sieben Wochen an. Dorit hatte alles in bester Ordung. Es waren schöne sieben Wochen nur Hunde trainieren, Rennen fahren und entspannen.

Jetzt hat mich der Alltag schnell wieder, es ist 3 Uhr nachts wo ich diese Zeilen hier beende, ein langer Tag im Büro. Mit Ach und Krach habe ich den Diesel draußen anbekommen, es ist 30 Grad unter null. Die nächsten Tage und Wochen sind prall gefüllt mit Fooddrop für das Quest and dieses Wochenende, Hundetraining und dann dem Iditarod Fooddrop. Aber ich bin guter Dinge, letztes Jahr was das alles viel hektischer und wenn es gut läuft, gehen wir dieses Wochenende alle auf das Carbon Hill Rennen, nur 30 Meilen aber eine schöne Abwechslung... just for the fun of it...

w e i t e r







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