Verschiedene Reportagen über das Yukon Quest und das Yukon Quest 250.
:: Reportage 2003 ::
Abenteuer 2003:
Das Yukon Quest Schlittenhunderennen 2003 am Dogdrop Mile 101:
Von
Peter Kamper
© Copyright Peter Kamper
Dann verschwand er in der Dunkelheit. Noch lange war seine Stirnlampe entlang der Talsohle sichtbar waehrend Frank Turner
weitere Strohnester fuer seine Hunde baute und ihnen mit ruhiger Stimme liebevoll zuredete.
Bill Steyer wuerde spaeter das Rennen gegen Massicotte gewinnen. Frank Turner hohlte weder Massicotte noch Bill Steyer ein,
belegte allerdings den 6. Platz, da Massicotte eine Zeitstrafe von 6 Stunden fuer "Hilfe von seinen Handlern"
(seinen Team-Mitarbeitern) in Mile 101 erhalten hatte. Ob dies gerechtfertigt war wird im Augenblick vom Regel-Komitee
des Quest begutachtet.
Weitere Musher kamen und gingen ueber die naechsten Tage, aber darueber lies sich ein Buch schreiben. Alle Geschichten des Trail koennen nicht gezaehlt werden und viele sind einfach
zu privat um erwaehnt zu werden.
Silvia Furtwaengler erschien mit der juengsten Musherin des Rennens, Kayla Boivin. Beide hatten Teams, die es ohne weiteres
bis Fairbanks schaffen wuerden.
Silvia trug weit mehr Wunden vom Trail als ihre Hunde. Wie Massicotte litt sie unter Frostbeulen und Aerzte begutachteten
ihren rechten Zeh, den die deutsche Musherin nicht mehr fuehlen konnte. Furtwaengler allerdings gab sich gelassen und
entschied sich fuer eine kurze Rast.
Das Leuchten in ihren Augen deutete auf den Triumph, den sie spuerte indem sie das erste europaeische Hundeteam entgegen
der Meinung ihrer Kritiker zur Ziellinie fuehren wuerde. "Eines der kaeltesten Quest-Rennen...", meinte sie.
"40 Mile-River war die Hoelle. So kalt habe ich es selten erlebt."
Als ich ihr die Hand schuettelte, zuckte sie zusammen. Massicottes Frostbeulen waren weit groesser als ihre, aber der
Schmerz in ihren Fingern war unuebersehbar. Ich entschuldigte mich fuer meine Unbedachtheit aber sie winkte ab als sei es
nicht der Rede wert um sich dann in eine stille Ecke des Dogdrops zu verziehen und die Hand in ihrer Achsel zu vergraben
bevor sie sich erneut um ihre Hunde kuemmerte.
w e i t e r