Verschiedene Reportagen über das Yukon Quest und das Yukon Quest 250.
:: Reportage 2003 ::
Abenteuer 2003:
Das Yukon Quest Schlittenhunderennen 2003 am Dogdrop Mile 101:
Von
Peter Kamper
© Copyright Peter Kamper
Waehrend die Bilder der langen Tage des Rennens an mir vorbei ziehen ist es schwierig diese Geschichte des 2003 Yukon Quest
zu beenden. Alden West, dessen Hunde schon auf dem Takahini River ausserhalb von Whitehorse aufgaben sowie die
grauhaarige Grossmutter Deborah Bicknell, die das Rennen mit zwei kuenstlichen Knien begann und in Pelly Crossing aufgab,
haben ihre eigene Geschichte.
William Kleedehn, der mit einem unterhalb des Knies amputierten Bein (Motoradunfall) das Rennen fuhr, bezwang seine
Kollegen um den zweiten Platz zu erringen. Nicht umsonst ist er in Nordamerika als "Iron Will" bekannt.
Hugh Neff, der den 8. Platz belegte hatte fuer die letzten 400 km des Rennens mehrere erfrohrene Zehen und verlor erst
die Batterien fuer seine Stirnlampe und danach den Trail auf Eagle Summit. Tief im Schnee steckend sah er Frank Turner's
Stirnlampe auf dem Trail und fand dadurch den Weg nach 101 Mile bei -30 C und starkem Wind.
Immer noch habe ich Martin Massicottes unbewegliches Gesicht und feuchten Augen vor mir, als die Aerztin begann seine
Bandagen mit einer Schere aufzuschneiden. Hans Gatt's Bescheidenheit als sein Sieg in "101" schon fast sicher war stand
im krassen Gegensatz zu Massicottes verzweifelten Willenskraft.
Auch der "3er Bund" von Schandelmeier, Tetz und Kleedehn, ihre unuebersehbare Trailfreundschaft und Ruhe waren ein Teil
des Rennes, das mehr als nur eine Geschichte ist. Der Race Marshall Mel Beshara, ein alter Trapper von 40 Mile River zog
einen CBC Kameramann am Kragen aus dem Rastgebiet der Hunde in Eagle. Der baerige Race Marshall hat wenig Geduld mit
Reportern und versuchte die Rast der mueden Hunde vor dem blendenden Licht der Reporter zu schuetzen. Geruechte besagen,
dass CBC ihn nun verklagen will. Natuerlich war Mel im Recht. Ohne Zweifel steht die Rast der Hunde der Sensationslust
von Reportern vor. Allerdings ist es moeglich, dass Gerichte die Art und Weise wie ein Trapper Probleme loest nicht
unbedingt fuer gut halten. Yukon Quest International steht hinter der intuitiven Entscheidung des Race Marshalls.
Schutz, Rast und Gesundheit sind und bleiben oberstes Gebot des Rennens.
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