Verschiedene Reportagen über das Yukon Quest und das Yukon Quest 250.
:: Reportage 2003 ::
Abenteuer 2003:
Das Yukon Quest Schlittenhunderennen 2003 am Dogdrop Mile 101:
Von
Peter Kamper
© Copyright Peter Kamper
Natuerlich fragte sich jeder in Mile 101, welcher der drei Musher den zweiten Platz belegen wuerde, aber man sah eigenlich
nur Kameraderie zwischen den Dreien als sie sich in die kleine fuer Rennteilnehmer bereitgestellte Huette zurueckzogen,
waherend ihre Hunde im Stroh und der untergehenden Sonne rasteten.
Oeffentlich diskutierten sie die Frage, wie lange sie denn alle schlafen wollten. "Ungefaehr drei Stunden", lautete die
gemeinsame Antwort. "Weckt uns gegen 17:30."
Kurz nachdem die Sonne untergegangen war, bereiteten sie dann ihre Teams vor und machten sich zum Aufbruch bereit.
Als Zuschauer waren wir alle verwirrt, wieso sie gemeinsam fuhren anstatt sich gegenseitig auszutricksen, aber als
Kleedehn die Reissverschluesse an seinem Rennschlitten zuzog meinte er zu Thomas Tetz: "Weisst du, ich bin froh dass wir
zusammen fahren anstatt gegenseitig unsere Hunde bis zum Aeussersten zu strapazieren. Es ist einfach besser fuer die Hunde."
Fuersorge fuer sein Team lag in den Worten des Mushers und Thomas Tetz stimmte ihm zu. Welchen Handel die Musher miteinander gemacht
hatten wird wahrscheinlich nie herauskommen. Klar war allerdings, dass er zu Gunsten der Hunde ausgemacht worden war.
1 1/2 Tage spaeter wuerde Kleedehn mit wenigen Minuten Vorsprung vor Tetz und Schandelmeier in Fairbanks einfahren.
Die Hunde der Musher sahen gut aus und auch die Fahrer sahen nicht allzu erschoepft aus. Dies zeigte nicht nur ihre
Erfahrung und die Staerke der Teams mit denen sie fuhren, sondern auch die Ausdauer und Kraft, die diese drei Musher
auszeichnet.
Kraft und Ausdauer sowie ein gutes Hundeteam garantieren allerdings wenig beim haertesten
Schlittenhunderennen der Welt. Als Martin Massicotte bei uns ankam,( ein Frankokanadier aus Quebec, der frueh im
Rennen gefuehrt hatte) wurde uns wieder einmal klar welchen Strapazen die Musher unterliegen.
Seine blaeulichen mit Frostbeulen uebersaeten Finger waren schon in Central von einem Arzt behandelt und eingewickelt
worden. Er hatte die ersten Frostbeulen vor Dawson bekommen.
Auf dem langen Trek von Circle nach Central lagen die Temperaturen im Flusstal des Birch Creek bei -45 C. Spaet
in der Nacht waren Massicottes Hunde erschoepft und da er den Trail nicht kannte und vermutete, dass der Checkpoint
Central noch 40 km entfernt lag baute er ein Camp und schlief in seinem Schlitten. Der Musher war sich nicht bewusst,
das Central nur 4 km entfernt lag als er in der bitteren Kaelte einschlief und sich unter den extremen Temperaturen
weitere Frostbeulen einhandelte.
w e i t e r